Diese Woche hatte ein Kumpel von mir Geburtstag. Wie es sich gehört sind wir zu einem kleinen Umtrunk vorbeigefahren. Der Abend war fröhlich, das Essen schmackhaft und die Getränkeauswahl groß. Die Zeit verging schnell und es kam der Zeitpunkt wo wir uns wieder auf den Rückweg machten. Noch ein freundliches Tschöö und Danke, dann rauf auf die Fahrräder. Diesmal waren alle vorbildlich mit Licht ausgestattet. Immer noch fröhlich fuhren wir den selben Weg zurück, nur mit dem Gedanken zu hause anzukommen.

„GUCK, DA VORNE!“ Sehr gut zu erkennen stand ein Dienstwagen der örtlichen Polizeiwache in einer dunklen Ecke des Kreisverkehres, der sich uns nährte. Schließlich hatten wir ja diesmal Licht, also keine Bange, vorbei da. Kurz bevor ich auf Höhe des Freund-Und-Helfers war schalteten sich die Scheinwerfer ein. Dann Motorengeräusch. „ANDERS RUM“ schalte von hinten. Doch wir waren schon so gut wie am Kreisverkehr vorbei. Aus Spaß an der Freude nutze ich den Schwung der vor mir liegenden Senke, unter den Bahngleisen durch. Beherzt um die Ecke. Was für ein Spaß! Mein Lächeln verschwand langsam mit dem Erkennen des Autos vom Kreisverkehr, dass sich mit erhöhter Geschwindigkeit nährte. Sie biegten vor mir in die Busschleife ein und kamen mir nun entgegen. Meine beiden Kumpels fuhren auf der Straße, hinter ihnen ebenfalls ein metallic-silber-grünes Auto. Kein Blaulicht zu sehen. „Du hast nichts falsch gemacht“, beruhigte ich mich und fuhr immer noch schnell an den bereits stehenden Polizisten vorbei. Ein kurzer Blick – die Türen sind noch geschlossen. „öööHHEEEY !!!“ Meine Kumpels waren nun kurz vor mir. „HIER HER, LOOS!“ Ein Blick nach hinten erklärte die liebliche Stimme die ich vernahm. Die beiden freundlich drein blickenden Polizeibeamten winkten uns aufgeregt zu sich ran. Ich ahnte schon, das wird ein Spaß.

„Gutn Abend! [an dieser Stelle bin ich mir über den genauen Wortlaut unsicher, deswegen bleibt dies der Phantasie des Lesers überlassen]
Es folgte das allseits bekannte Prozedere: Perso abgeben; dann frage ich überfreundlich nach dem Dienstausweis; die nette Politesse guckt verwundert und muss zurück zum Auto den Ausweis rauskramen; Sie zeigt ihn und sagt „Sind’se zufrieden?“; Ich greife zum Ausweis; Sie zuckt zurück „Den düürfen Sie nich anfassen!!“; Ich diskutiere kurz warum ICH ihren nicht anfassen sie aber meinen; darauf folgt eine kleine Einführung in die Dienstvorschriften; Schließlich lasse ich mir den Grund für das Mitternächtliche Treffen erklären.

„Meine Herren, Sie haben den Fahrradweg in falscher Richtung genutzt!“ … „öh!?“, denke ich, und sage „Ich bin doch aufm Fußweg gefahren“. Die Politesse stutzt und guckt für einen winzigen Augenblick hilfesuchend zu ihrem Kollegen im Hintergrund des Geschehens. Schnell stellt sie ihre Autorität wieder her.

Wir beginnen selbstbewusst zu diskutieren und lassen uns alles mögliche erklären, nachdem wir wussten dass die beiden bis 6:00 Dienst haben und demnach genügend Zeit. Nach etwa 30 Minuten weißt uns die mittlerweile etwas lockere Politesse darauf hin dass wir uns nun entscheiden müssten, da sie zwar bis um 6:00 Dienst hätte aber nicht genügend Zeit um mit uns ewig zu quatschen.

Kurzer Hand bekommen wir alle einen solchen schicken Zettel:

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Danach fuhren die beiden zurück zur Wache, Berichte schreiben wahrscheinlich.
Nur ob sich die insgesamt 45 Euro gelohnt haben, wenn man denkt dass der Motor über eine halbe Stunde lief, es ja nachts am Wochenende war und die Bullen sicherlich entsprechende Nacht- und Wochenendzuschläge bekommen, möchte ich bezweifeln.

Und die Moral von der Geschicht, rufen die Bullen öhey – fahr‘ schneller, so zahlst du nicht. 🙂


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