Gebaut: Poor Man's Steadycam


Vor einiger Zeit bin ich, ich glaube über einen Bericht im TV, auf die page von Johnny Chung Lee geraten. Jonny macht nicht nur verblüffend grandiose Sachen mit einer Wii, er hat auch eine „$14 Steadycam“ gebaut.

Was zum… ist eigentlich eine Steadycam!? Das ist ein Schwebestativ, zur Stabilisierung von Kameraaufnahmen. Professionelle Steadycams sind mit Hydraulik und anderen aufwendigen Mechanismen bestückt. Der Kameramann (oder -frau) bindet sich ein Geschirr um an dem die Kamera befestigt ist. Jede Bewegung wird von der Steadycam ausgeglichen und somit ein gleichmäßiges nicht-verwackeltes Bild sichergestellt.
Da ich nun keine rund 5000€ habe um mir eine „richtige“ Steadycam zu kaufen, ist die simple und (hoffentlich) ähnlich effektive Konstruktion von Johnny sehr interessant.

Als ich damals Johnnys Aufnahme sah war ich begeistert und wollte sofort auch so ein Ding für meine Kamera. Da ich nun auch noch für eine Prüfungsleistung einen Film drehen muss, hatte ich einen Grund mehr so etwas zu bauen. Da mir diese Metallrohrkonstruktion etwas zu schwer aussah, habe ich gesucht und gefunden: StabilizerFLEX. Diese Steadycam ist mit Plastikrohren realisiert. Genau das richtige, dachte ich.

Also *zack* in den Baumarkt und alles besorgt um so’n Teil zu bauen.

Die Einkaufsliste: Adapter (1“), T-Stück (1“), Reduzierstück ( 1“ auf 1 1/4“), Metall Rohr (1 1/4“ x 16cm), Abschlusskappe (1“), Abschlusskappe (1 1/4“), Ecke (1“; nicht auf dem Bild).

Und das wichtigste: das Rohr

Außerdem braucht man noch einen Tripod, um die Kamera befestigen zu können. Ich habe mich für ein Mini-Stativ von Cullmann® entschieden. Das ist mit rund 50€ schon richtig teuer, für so ein kleines Stativ, aber es ist sehr gut verarbeitet. Außerdem ist es hauptsächlich aus Metall, nicht so wie die anderen Produkte die oft aus Plastik sind und wenig stabil aussehen. Wichtig hier bei ist, wenn man wie ich ein Stativ kauft, dass der Tripod sich abschrauben lässt. Somit kann man das Stativ auch ganz normal weiter nutzen.

Und nun, einfach zusammen bauen 🙂

2x 35cm, 1x 20cm Wir brauchen 3x 35cm und 1x ein 20cm langes Stück …

… die ersten drei- es ist von Vorteil wenn man möglichst gerade gesägt hat …

für z.b. Aufnahmen kurz über dem Boden … und das dritte Teil …

… jetzt die Adapter/Verbinder an die Rohre anbringen …

… zusammenstecken und fest drehen, um es richtig stabil zu machen braucht man einen 34er Maulschlüssel (den ich mir auch noch besorgen muss 🙂 ), dieser Ring sollte nur auf dem Rohr sitzen und nicht den Rand des Innenteils berühren …

… die y-Achse ist fertig …

… je nach Temperatur empfiehlt es sich an dieser Stelle einen großen Schluck eines eiskalten Getränks zu sich zu nehmen …

… jetzt die x-Achse anschrauben …

… und so sieht das ganze auf der Seite liegend bis jetzt aus …

… ein weiteren Adapter anbringen, Reduzierstück anschrauben, kurzes Metallrohr und Abschlussdeckel dran …

… leider ohne Bild: die zusätzliche Halterung (20cm Stück) anbringen …

für den Tripod … hier muss der Abschlussdeckel ein Loch bekommen, mit dem dann der Tripod befestigt werden kann. Es ist ganz gut wenn man einen neuen, scharfen Bohrer hat, dann steht man da nicht so lange 🙂 …

im Gras … vorerst fertig.

Was mir jetzt noch fehlt ist eine Schraube. Ja genau, eine einzelne Schraube. Um den Tripod zu befestigen. Da das dort kein metrisches Gewinde ist, bekomme ich keine passende Schraube im Baumarkt. Also muss ich noch versuchen eine passende in einem Fotoladen zu bekommen, oder bei online-schrauben.de bestellen

Um das Gute Stück dann noch etwas schicker zu machen, kann man es noch ansprühen (Farbe habe ich schon 🙂 ). Man sollte zuerst alles säubern und entfetten, dann mit einem Primer besprühen um einen einheitlichen Untergrund zu bekommen und dann mit z.b. Mattschwarz oben drüber.

Updates und Videoaufnahmen folgen 🙂


0 Antworten zu “Gebaut: Poor Man's Steadycam”

  1. schon fündig geworden ? würd mich freuen da mal ein paar videos von zu sehen, wenn du was gedreht hast.
    viel spass noch!

    p.s. johnny is so sick!!! .)
    einfach unglaublich was der mit den wii-sachen gebaut hat, und einfach bewunderswert, auch dass er an den eher nicht so reichen Durchschnittsmenschen denkt.
    vielleicht versuch ich auch mal was davon zu bauen, hab schon von mehreren leuten gelesen,dass seine Ideen tatsächlich auch von „Durchschnittshirnen“ wie mir umgesetzt werden können.

  2. Mir fehlt immer noch die Schraube.
    Aber ich habe bereits ein paar bestellt, bei Herr Gerd Neumann 🙂 Die Preise sind gut, denke ich. Ich hatte bei einem Fotoladen in der Nähe angefragt und da wurde mir eine 1/4“ x 11mm Schraube für 19,90€ angeboten *hui* 😀 dafür bekomme ich ein komplettes Stativ!

    Ich hoffe die Schrauben kommen bald. Alles hängt von dieser einen Schraube ab, unglaublich.

    Da ich ja noch einen Film fürs Studium drehen muss, dürfte ich bald Vorzeigematerial haben. Diesen Donnerstag plane ich anzufangen. Boha ich hoffe das wird nicht zu stressig und der Film einiger Maßen gut 🙂

  3. Die Schrauben sind da! 🙂
    Herr Neumann scheint alles just-in-time herzustellen. Nun sind zwar meine Aufnahmen für den FH-Film schon abgeschlossen, aber ich werde auch so noch ein paar Tests machen 🙂

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